Gesamt | Hauptweil, ein Flecken, ligt im Distrikt Bischofzell, dahin Pfärrig und gehört zu dem Canton Thurgaü. Die Schule daselbst, ist eigentlich, für den Ort bestimt; Jndeßen werden von nägst um liegenden höffen, Frey herten, Ruggleshub, Schlat, Langendannen Sonnenthal, Niedermühle Räsenberg und so ferner, wenn diese die herrschaft darum ersuchen, Kinder auch Catholischer Religion, in die Schule aufgenommen, und diese genießen sodan ohne entgelt, die gleichen Vortheil wie die Kinder des Orts Entfernte Schulen sind um unsern Ort, Gottshaus eine Stund, Waldkirch 1/2 Stund, Beüren eine Stund, Bischoffzell eine halbe Stund von uns entlegen. Jn der Schule wird gelehrt, Lesen, getruckt und geschriebenes, Schreiben, Rechnen, am Mitwoch, ¢743¢¢ in der Reppenthier Schul, ¢/743¢¢ und Samstag in der Unterweisung, ¢743¢¢ wird den Kindern auch Religions Unterricht ertheilt. ¢/743¢¢ Die Schule wird außert der Ernd, ohnunterbrochen das ganze Jahr gehalten. Die Kinder sind in 3 Classen getheilt. Erste Class , Buchstabieren und Lesen Osterwalds Testament. Zweyte Class Buchstabieren und Lesen, dermahlen Armbrusters Erzählungen, zur bildung des herzens und Geistes für Kinder. Dritte Class Buchstabieren und Lesen, besonders für sie getruckte Lehrsprüche. Auswendig lernen die Kinder, den kleinen und großen Zürcher Cathechismus und das hier eingeführte Schulbüchle. Die Schule besuchen, nachdem die Jahrs Zeit, 30. 40. 45. höchstens 50 Kinder. Vorschriften werden gezogen aus Gellerts Liedern, Lehrreichen Erzählungen und Sirachs Sitten-Sprüchen. Die Tag Schul, fangt Morgen um 8 Uhr an, und wehret bis Eilf Uhr, Nachmittag, fangt um 12 Uhr an und dauret bis Abend um 3 Uhr, ¢742¢¢ die Nacht schulen fangen Abend um 5 Uhr an und dauren bis 7 Uhr, am Montag wird gelesen, Dienstag Sing schul, Mitwoch wird geschrieben, Donstag vacant ¢/742¢¢ ¢743¢¢ Freytag Reppentier Schule, ¢/743¢¢ ¢742¢¢ Samstag nacht vacant . ¢/742¢¢ Das Schul hauß ist Anno 1772 von der herrschaft neü erbaut, und bis anhin von derselben unterhalten worden, ist aber nur eine Gelegenheit für die Schule, und keine herberg dabey. ||[Seite 2] Den Schul lehrer, bestellt die herrschaft des Orts, der dermahlige heißt, Johannes Schmidhauser, ein gebohrner Thurgaüer, nächsten Juny legt er das 71 Jahr zurück, seine Frau ist ebenfahls so Alt, und haben keine Kinder mehr, er ist von Anno 1748 ohn unterbrochen, also 51 Jahr, Schul lehrer des Orts, vorher ein Taglöhner. Einkommenn des Schul meisters; — Es werden ihm von der herrschaft alle Quartal, vor Tag schul ¢742¢¢ und in kürzeren Tagen vor 20 Wochen Nachtschul ¢/742¢¢ fl. 30 , 1/4 — folglich durchs ganze Jahr fl. 123 — bezahlt, und fl. 15 — vor haus zins vergütet Schulgeld ist keines eingeführt. — Die Kinder sind ohne unterscheid gänzlich frey; ¢742¢¢ das Holz zum Feüren und die Lichter zur Nachtschule, bezahlt ebenfalls die herrschaft. ¢/742¢¢ |